(vgl. Katholisches Gesangbuch KG Nr. 18)

Taufe, Firmung und Eucharistie sind die drei Sakramente des Christwerdens in vollem Sinne und stehen in enger Beziehung zueinander. In der Taufe empfangen die Gläubigen die Vergebung der Sünden, die Gotteskindschaft und das Prägemal Christi, wodurch sie der Kirche eingegliedert werden und den Heiligen Geist empfangen. Im Sakrament der Firmung wird diese Gabe des Heiligen Geistes in denen, die in der Taufe wiedergeboren wurden, entfaltet. Wie Christus am Pfingsttag den Geist über die Apostel ausgegossen hat, so werden heute die Firmlinge mit einer besonderen Kraft ausgestattet, vollkommener der Kirche verbunden und stärker verpflichtet, für den Glauben als Zeugen Christi in Wort und Tat einzustehen.


Die Bedeutung der Firmung

Während man in den Ostkirchen die Einheit der drei Sakramente der Eingliederung in die Kirche dadurch bewahrt hat, dass sie in derselben Feier stattfinden, hat sich in den westlichen Kirchen seit langem die Trennung von Taufe und Firmung durchgesetzt. Dabei wird die Firmung in erster Linie als Entfaltung der Gabe des Geistes verstanden, die in der Taufe verliehen worden ist. Vor allem dort, wo die Firmung im Jugend- oder Erwachsenenalter angesetzt ist, wird sie auch als bewusste persönliche Annahme der im Säuglingsalter vollzogenen Taufe betrachtet; deshalb beginnt die Feier der Firmung mit dem Taufbekenntnis der Firmlinge.

Wenn die Firmung manchmal auch als "Sakrament der Mündigkeit" bezeichnet wird, kommt darin zum Ausdruck, dass die Firmlinge für ihr ganzes Leben in die Kirche als Christusgemeinschaft berufen sind. Darüber hinaus sind sie berechtigt und verpflichtet, bei den sozialen Aufgaben, in der Glaubensverkündigung und im Gottesdienst nach ihren Gaben und Kräften verantwortlich mitzuwirken.


Die Vorbereitung der Firmung

Die Firmung steht in enger Beziehung zur Taufe und zur Feier der Eucharistie. Es versteht sich von selbst, dass jeder Getaufte, der auch gefirmt werden möchte, in sich die Sehnsucht nach der Vereinigung mit Christus in der Feier der Eucharistie verspüren soll. Die Mitfeier der Sonntagsmessen in der Pfarrei sollte als selbstverständlich vorausgesetzt werden. Der Vorbereitung auf die Firmung kommt eine grosse Bedeutung zu. In unserer Pfarrei werden die Firmkandidaten zum Besuch des Firmkurses eingeladen. Der Besuch des Firmkurses ist verpflichtend. Eine aktive, interessierte Teilnahme am Firmkurs ist ein Zeichen der Reife und Voraussetzung für den Empfang des Firmsakramentes.

Wer zuwenig Nähe zur Kirche verspürt oder meint, seinen Glauben zunächst noch weiter vertiefen zu wollen, hat auch die Möglichkeit, sich später im Erwachsenenalter firmen zu lassen. Bei Unsicherheit stehen die Firmbegleiter für ein klärendes Gespräch zur Verfügung. Ein sozialer oder familiärer Druck auf die Firmkandidaten ist keine geeignete Voraussetzung für die Firmung. Gerade Jugendliche sollen frei entscheiden können, nachdem sie selber ihren Glauben an den dreifaltigen Gott und ihre Beziehung zur Gemeinschaft der Kirche geprüft haben.


Die Firmpaten

Die katholischen Firmpaten müssen mindestens sechzehn Jahre alt und selber getauft und gefirmt sein. Die Paten stehen ein für den Glauben der Firmlinge und treten so mit ihnen vor den Bischof hin. In der Übernahme des Patenamtes bekunden sie ihre Bereitschaft, den weiteren Weg des Lebens und Glaubens des ihnen anvertrauten Kindes, Jugendlichen oder Erwachsenen zu begleiten.


Die Feier der Firmung

Die Feier der Firmung findet normalerweise innerhalb einer Eucharistiefeier nach dem Wortgottesdienst statt. Der Bischof oder der von ihm Beauftragte nimmt das Taufbekenntnis der Firmlinge entgegen. Der Bischof breitet die Hände über die Firmlinge aus und spricht ein Gebet, in dem Gott gepriesen und um die Herabsendung seines Geistes gebetet wird:

Allmächtiger Gott, Vater unseres Herrn Jesus Christus, du hast diese Christen in der Taufe von aller Schuld befreit, du hast ihnen aus dem Wasser und dem Heiligen Geist neues Leben geschenkt. Wir bitten dich: Sende ihnen den Heiligen Geist, den Beistand. Gib ihnen den Geist der Weisheit und der Einsicht, den Geist des Rates, der Erkenntnis und der Stärke, den Geist der Frömmigkeit und der Gottesfurcht. Durch Christus unseren Herrn. Amen.

Die Firmlinge kommen einzeln zum Bischof, begleitet von ihren Paten. Die Paten legen ihre Hand auf die Schulter des Firmlings. Die Firmlinge nennen ihren Namen. Darauf legt der Bischof jedem die Hand auf, zeichnet mit Chrisam das Kreuz auf die Stirn des Firmlings und spricht:

Bischof: (Name), sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.
Firmling: Amen.
Bischof: Der Friede sei mit dir.