Die katholische Kirche Silvaplana wurde 1962 von  Architekt Dr. A. Lehr neu gebaut. Nach 30jährigem Bestehen des Gotteshauses hat sich eine bauliche Sanierung, eine Verbesserung der Gebäudehülle bezüglich Wärmedämmung und Dichtigkeit aufgedrängt. Infolge des Sanierungsbegehrens entstand auch der Gedanke, den Innenraum neu zu definieren und zu gestalten. Die vorhandene strenge Form - «alles sieht nach vorn" - wurde aufgegeben. Eine neue Form sollte hineingebracht werden. Es ist dies nun eine Halbellipse, die durch die Apsis über die Aussenwand hin erweitert wird. Diese Form der Heimkehr findet hinter dem letzten Glied der Gemeinde ihr Ende, aber man darf sie nicht schliessen. Sie muss ihrem geistigen Sinn nach offen bleiben, denn sie erstreckt sich rückwärts in die Unendlichkeit vonRaum und Zeit.

In der offenen Form des Wurfs ist die Bewegung ins Leichte und auch ein Rückfall ins Schwere enthalten. Die Bewegung, die aus dem Unendlichen kommt, eine stille Stelle umkreist und ins Offene zurückfällt, evoziert aber auch das Bild des Hafens. Der liturgische Ort, Apsis, leicht vomHauptraum erhöht und vonder Ellipse umkreist, wird vonden seitlichen Lichtquellen, dort wo die Apsis über die bestehende Aussenwand hinausgeht, verstärkt und thematisiert. Das natürliche Licht wurde vonder Rückwand, vonSüden her, gedämpft und filtriert, um die Verhältnisse der Lichtintensität im Bereich der Apsis zu verstärken. Die Wegführung innerhalb der Kirche bis zum Hauptraum wurde übernommen und lediglich durch die schräg eingestellte, freistehende Wand schärfer definiert. Dieses zusätzliche architektonische Element betont den Zugang zum Hauptraum und be-grenzt den Nebenraum. Dieser Nebenraum, früher als Winterkapelle genutzt, wird vomHauptraum durch eine Schiebewand getrennt, um eine allfällige Vergrösserung des Kirchenraumes und Multifunktionalität zu gewährleisten. Es wurde versucht, mit einfachen architektonischen Mitteln den Räumlichkeiten einen speziellen Charakter zu geben. Das Spiel vonLicht und Schatten, die Gegensätze vonFarb- und Materialwahl, schwarz-graue Schieferplatten für den Boden, Holzwände aus Ahorn, weiss verputzte, abgehängte Gipsdecke, sollen mithelfen, eine angenehme und reizvolle Atmosphäre zu schaffen. Ziel war es, einen Kirchenraum zu schaf-fen, der primär nicht ein Vorne oder Gegenüber, sondern ein Innen vermitteln soll; und so zu gestalten und möblieren, dass eine vielfältige Nutzbarkeit geboten wird.


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